Verschiedene Cover einiger ausgewählter Smart-City-Strategien
Die Strategien der Modellprojekte Smart Cities können auch andere Kommunen inspirieren. Alle veröffentlichten Strategiedokumente der Modellprojekte Smart Cities sind weiter unten auf dieser Seite verlinkt Collage: DLR

Von Visionen zu Taten: Smart-City-Strategien

Erst die Strategie, dann geht es ans Machen: Diese Devise gilt für die vom Bund geförderten Modellprojekte Smart Cities.

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Fast alle Projekte haben inzwischen ihre lokale Smart-City-Strategie vorgelegt. Vielerorts sind zusammen mit der Stadtgesellschaft lebendige Dokumente entstanden, die die Vision der digitalen Zukunft vor Ort greifbar machen.

Smart City im Sinne einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung bedeutet, Digitalisierung strategisch und ausgerichtet auf das Wohl der Menschen zu gestalten. Der Einsatz von Technik ist dabei ein wichtiges Werkzeug, aber nicht das Ziel an sich. Digitalisierung soll nicht Einzelinteressen, sondern der Stadtgesellschaft als Gemeinschaft dauerhaft nutzen.

Das Förderprogramm Modellprojekte Smart Cities wurde vor dem Hintergrund dieses Leitbildes ganz bewusst in zwei Phasen angelegt: Der Bund hat den geförderten Kommunen zunächst aufgegeben, in einem offenen und partizipativen Verfahren vor Ort eine individuelle Smart-City-Strategie zu entwickeln. Zwölf Projekte konnten auf der Grundlage einer bereits vorhandenen Smart-City-Strategie direkt in die Umsetzung starten. Für die restlichen 61 begann das Abenteuer Smart City mit der Entwicklung einer Strategie. Bis Ende 2023 werden nun alle MPSC-Strategien vorliegen. Von diesen und den Erfahrungen der Modellprojekte können sich andere Kommunen inspirieren lassen. Viele Modellprojekte haben die Strategien für unterschiedliche Zielgruppen differenziert aufbereitet, sie nutzen grafische Element oder setzen Methoden wie Storytelling ein. 

Alle veröffentlichten Strategiedokumente sind hier verlinkt. Stellvertretend tauchen wir tiefer in die Strategien von Einbeck, Pforzheim und Wuppertal ein und haben dafür mit den MPSC-Verantwortlichen gesprochen.

Beispiel Einbeck: „Smart? Einbeck!“

Der gläserne Eingang des Fachwerkhauses.
Im Rahmen der in der Strategie beschriebenen Maßnahme „Smartes Musterhaus“ wird in Einbeck ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus in der Innenstadt energetisch saniert. Da man die Baustelle nicht betreten kann, wurden in Fotos der Baustelle auf Leinwände gezogen und sind vor dem Haus als „Vernissage“ zu sehen. Das fördert die Transparenz der Maßnahme. Rebecca Spaunhorst, Stadt Einbeck

Anna, eine fiktive Einwohnerin der niedersächsischen 30.000-Einwohner-Gemeinde Einbeck, und ihre Erlebnisse in der Smart City Einbeck ziehen sich durch das Strategiepapier. Durch Narrative wie die Geschichte von Anna und anschauliche Illustrationen wird die im Rahmen der Strategiephase entwickelte Vision von Einbeck 2035 anschaulich. Eine weitere Stärke der Einbecker Strategie ist die ausführliche Bestandsaufnahme regionaler Stärken und Schwächen und der Bezug zu integrierten Konzepten vor Ort.

Rückblickend, so Smart-City-Koordinatorin Rebecca Spaunhorst, sei die größte Herausforderung während der Strategiephase gewesen, die Einbeckerinnen und Einbecker zur Partizipation zu motivieren. Für Spaunhorst liegt der Schlüssel dazu in einer authentischen und ehrlichen Ansprache: „Kommunikation, Transparenz und Commitment sind das Herzstück einer akzeptierten und gesellschaftlich getragenen Smart-City-Strategie. Partizipation bedeutet aber auch zu akzeptieren, wenn jemand nicht teilhaben möchte.“

Zu Einbecks Smart-City-Strategie

Beispiel Pforzheim. Gemeinsam. Smart

In Pforzheim am Nordrand des Schwarzwaldes ist die Smart City während der Strategiephase direkt zu den Menschen gekommen: Ein mobiles Tiny House war in der ganzen Stadt unterwegs. Ziel dieses Ideenspeichers war es, die Stadtgesellschaft mit der digital-gestützten Ausstattung des Tiny Houses in die Erarbeitung der Strategie miteinzubeziehen. „So haben wir die Bürgerinnen und Bürger direkt vor ihrer Tür abgeholt, sie informiert und zum Mitmachen eingeladen“ berichtet  Projektleiter Fabian Böpple. „Wir haben bei unseren Touren durch die Stadt sehr viel positives Feedback erhalten und konnten so zahlreiche Impulse und Anregungen in die Smart-City- Strategie einflechten.“ 

Um diese Beiträge in die Strategie zu integrieren, wurden unter dem Motto „Pforzheim. Gemeinsam. Smart“ konkrete Zielbilder ausgearbeitet, etwa zur attraktiven Weiterentwicklung des öffentlichen Raumes oder einer digitalen souveränen Stadtgesellschaft, und daraus sechs Handlungsfelder abgeleitet.

Bis Ende 2026 sollen nun Maßnahmen umgesetzt werden, die das Leben aller Pforzheimerinnen und Pforzheimer erleichtern. Klar ist: Das Tiny House als rollendes Erfolgsmodell soll dabei wieder zum Einsatz kommen.

Zur Pforzheimer Smart-City-Strategie

 

Innen- und Außenansicht des Tiny Houses
Das Tiny House auf Tour in Pforzheim Stadt Pforzheim

Beispiel Wuppertal „vernetzt | digital | lebenswert“

Broschürencover der Smart-City-Strategie Wuppertal
Competence Center Smart City Wuppertal

Die Smart-City-Strategie der nordrhein-westfälischen Großstadt setzt einen klaren Fokus auf drei zentrale Projekte, von denen sich weitere Teilprojekte ableiten: „DigiTal Zwilling“ (Aufbau eines digitalen Zwillings zur Verbesserung von Planungs- und Beteiligungsverfahren bei Stadtentwicklungsprojekten), „Gesundes Tal“ (Förderung der Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger) und „Smart Waste Tal“ (Abfallvermeidung und Mülltrennung mit Hilfe von KI und Gamification). Die Organisationsstruktur und die Maßnahmen der Smart City Wuppertal sind dabei nachhaltig angelegt: Im Strategiedokument wird klar umrissen, wie sie auch nach Auslaufen der MPSC-Förderung weitergeführt werden können.

„Wichtig ist es, die für die Stadt wichtigsten Handlungsfelder zu identifizieren und sich darauf zu konzentrieren, ohne dabei das große Ganze aus dem Blick zu verlieren“ rät Samir Bouaissa, Leiter des Competence Center Smart City beim Amt für Informationstechnik und Digitalisierung der Stadt Wuppertal, auch anderen Kommunen.

Die größte Herausforderung während der Strategiephase, so Bouiassa, sei es gewesen, die richtige Form für die Beteiligung der Politik zu finden und eine breite Zustimmung für die Strategie zu erzielen. Neben breiter Bürgerbeteiligung haben die Wuppertaler hier eigene Formate der Beteiligung der politischen Vertreterinnen und Vertreter angeboten, etwa regelmäßige Berichte im städtischen Unterausschuss Digitalisierung und ein eigener Workshop. Die Wuppertaler Strategie ist in einer Langfassung und einer ansprechend auf 16 Seiten aufbereiteten Kurzfassung veröffentlicht: Strategie | smart.wuppertal

Smart-City-Strategien der Modellprojekte Smart Cities

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Zur Digitalstrategie Zwönitz

Stand: 19. September 2023 – Die Liste wird fortlaufend ergänzt.

Die digitale Stadt gestalten: Eine Handreichung für Kommunen

Erscheinungsjahr 2022

Die Handreichung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) unterstützt Kommunen auf dem Weg zur Smart City bei der Entwicklung einer lokalen Digitalstrategie und der Umsetzung digitaler Projekte. Sie richtet sich insbesondere an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verwaltungen in kleinen und mittleren Kommunen, Landgemeinden und -kreisen. Die Veröffentlichung soll ihnen dabei helfen, sich proaktiv mit der Digitalisierung der Infrastrukturen, der Verwaltung und den Handlungsfeldern der Stadtentwicklung zu befassen.

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